Stadtgarten Bottrop
1950er/1960er Jahre und (Zeitsprung) späterIm Bottroper Stadtgarten bin ich als Kind mit meinem kriegsblinden Opa oft spazieren gegangen, der sich anscheinend vertrauensvoll den Orientierungskünsten eines kleinen Knirpses anvertraut hat: in den 1950er Jahren. Am Rande des Stadtgartens an einer Bude (seit langem abgerissen) durfte ich mir ein Eis am Stiel kaufen. Dann gab’s die „Knutschbank“ mit den Liebespärchen etwas abseits von den Wegen zwischen Bäumen. Der Stadtpark, wie oft als Jugendlicher verbotenerweise mit dem Fahrrad durchrast; morgens nach Partys der erste Schluck dort gegen den Nachdurst. Klarer Sprudel, will ich mal hoffen. Im Stadtgarten haben wir (viel viel später) einige Szenen meines/unseres Kinofilms „Ein Dichter in der Familie“ gedreht – mit Tana Schanzara in der Titelrolle. Lebendige Tage. Und das Schöne: Grundsätzlich hat sich der Stadtgarten seit meiner Kindheit nur wenig verändert. Die Runde durch den Bottroper Stadtgarten endet bei mir traditionell mit einem Kaltgetränk im Overbeckshof: Den gibt’s auch schon ewig…
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schön
Wirklich lebendig und nachvollziehbar beschrieben. Vielen Dank.
Heimatgefühle
Heimatgefühle kommen auf. Als Bottroper hat man ja oft den Stadtgarten
genossen. Es war ein Stück von der Grünen Seite der Stadt.
Noch heute stelle ich das Auto am Overbeckshof ab und radle durch den Stadtgarten in Richtung Köllnischer Wald.
Danke Werner
Was sagt Dir 1954-1957 ZW?
Tana Schanzara
Tana!!!
Herrjemineh, ist dat schön, dat einer die Tana hier unterbringt, die darf ja nun wirklich nicht vergessen werden!!! Ihr gebührte wirklich eine besondere Würdigung!
Mit den Rädern durch den Stadtgarten
Als Kinder waren wir oft im Stadtgarten. Ich erinnere mich noch, dass es einen Herren mit Schäferhund gab. Er war gefühlt immer im Stadtgarten mit seinem Hund unterwegs und hat darauf geachtet, dass hier niemand mit dem Rad gefahren ist. Für uns war es „natürlich“ ein Gaudi durch den Stadtgarten zu fahren und uns nicht erwischen zu lassen. Allerdings hatten wir immer die Buchsen voll, wenn er uns doch mal erwischt hat. Dann gab es laffka von den Eltern und wir haben die nächsten Tage erst mal die Räder geschoben.
Später habe ich hier als Gärtnerin meinen Job gemacht und wir haben unglaublich viele Sommerpflanzen ausgebracht und den Park zum blühen gebracht. Hier habe ich auch das erste Mal eine Bärenklau Pflanze gesehen, wir fanden sie als Solitätplfanze sehr schön. Hätten wir damals geahnt, wie sich diese Pflanze ausbreitet, hätten wir sie sicherlich sofort ausgegraben.
Der Overbeckshof war für uns damals immer viel zu teuer, aber ein Eis und eine Fanta an der Bude war dann doch drin.