Sommer am Kruppsee
1958Ach, die Sommer in der Kindheit. In der Erinnerung, waren sie immer schön. Das Schönste aber war, wenn wir nach der Schule – damals noch Volksschule, zum Schwimmen an den Kruppsee gingen. Den Schelmenweg hoch, die Rheingoldstraße entlang, dann über die Eisenbahnbrücke. Damals gab es noch den großen Verschiebebahnhof in Hohenbudberg und es war ein Abenteuer, im Dampf der Lokomotiven zu stehen, die unter der Brücke Richtung Duisburg fuhren. Dann weiter zum Kruppsee…“Wo lieg’se“ fragte man die Freunde, die schon am Eingang warteten – und dann wurde die Decke unter den Platanen ausgebreitet. Wie diese Bäume dufteten – und das Rauschen der Blätter, das war Sommer. Dann ins Wasser – im Entenfang war der Boden immer glitschig und algig grün, und es war herrlich, sich davor zu gruseln, diesen Boden mit den Füssen zu berühren. Wer schwimmen konnte, durfte in den See. Aber nicht zu weit raus, sonst kam die Stimme des Bademeisters: „Kommt da von die Insel zurück“. Die Stimme, durchs Megafon gerufen, höre ich in meiner Erinnerung noch heute. Es waren herrliche Nachmittage, bis der Bademeister um 6 Uhr abends verkündetet: „Alle Jugendlichen, unter 18 Jahren, müssen sich jetzt anziehen und nach Hause gehen.“
Zum Glück gibt es den Kruppsee noch heute, auch die alten Platanen. Und in den Umkleidekabinen riecht es noch wie vor 55 Jahren. In Stückchen Kindheit ist noch da.
1 Kommentar
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Tja… Entenfang und Kruppsee, dazwischen liegen ja einige Kilometer, das ist das, was ich in der Schilderung nicht ganz nachvollziehen kann. Aber ganz schön ist das hier schon.