Käfig

Juni 1966

In meiner Kindheit, die ich in Gelsenkirchen-Bismarck verlebt habe, wurden immer mehr Flächen, auf denen man Fußball spielen konnte, bebaut. Ersatzweise entstanden hierfür in den Siedlungen die sog. „Käfige“, in denen die Kinder ihrem Hobby nachgehen konnten. „Käfig“ deshalb, weil die Spielfläche von hohen Zäunen umgeben war, sodass der Ball das Gelände nicht verlassen konnte. Und hier wurden im Rahmen von Straßenkämpfen auch die ersten Talente entdeckt. Rudi ging also regelmäßig mit seinen Freunden von der nahen Bismarckstraße zur nicht weit entfernten Olgastraße, um dort während seiner Kindheit im  „Käfig“ Fußball zu spielen. In diesem Käfig wurde u.a. auch das fußballerische Talent von Mesut Özil entdeckt. Was daraus geworden ist, werden ja nicht nur die Fußballbegeisterten im Ruhrgebiet wissen. Eine weitere Gemeinsamkeit mit Mesut Özil ist die, dass ich auch beim FC Schalke 04 dem Ball nachgejagt bin, wenn auch schon etliche Jahre früher.

 

Eine Erinnerung von Rudi

3 Bewertungen

  1. A59

    So einen Käfig gibt es noch heute in Duisburg Marxloh, wo die Trasse der A59 mitten durch den Ort verläuft und genau unter dieser Trasse auf einem Parkplatz ist der Käfig, wo Kinder Fußball spielen.

  2. Fußball im Vergleich

    Ich habe zwar nicht im Käfig gespielt,
    kann mich aber sehr gut daran erinnern.
    Wir hatten in Oberhausen Osterfeld das Glück richtig großer Aschenplätze. Habe selbst in Arminia Klosterhardt gespielt.
    Das war schon eine sehr schöne Zeit.
    Wilfried

  3. Der Kick im Käfig und im Hinterhof

    Ungefähr zeitgleich kickten wir noch im Hinterhof – die eine Bude war die Tür, die zum Keller runter führte, die andere – schräg gegenüber- das Flügeltor, das von der anderen Seite in den Hinterhof führte! Dass die beiden Tore höchst unterschiedliche Größe aufwiesen, war zwar nicht so super-super, aber die Hauptsache war, die Spielrichtung wurde bestimmt! Und da wir die Mannschaften zusammenstellten durch Wahl, war jeder Spieler mal auf dieser, mal auf jener Seite – es glich sich also im Laufe der Zeit immer wieder aus … und: wir benötigten keine Schiris, wir regelten alles untereinander. Und wenn ich es richtig in Erinnerung hatte, brach mit diesem System kein Krieg aus! Es funktionierte!
    Mensch, waren das Schlachten! Schalke gegen Nord-Lüdenscheid im Hinterhof! Der eine war der Stan, der andere der Schwatte, im Tor manchmal Norbert Nigbur, manchmal auch noch Horst „Mühle“ … Der Opa von meinem Kumpel hat die Paarung kunstvoll und in Farbe als Ankündigungsplakat auf die Rückseite einer Tapetenrolle positioniert…

    Super Geschichte aussem Käfig von Rudi … das waren Zeiten!!

Schreibe einen Kommentar zu Wilfried Gandlau Antworten abbrechen

Olgastraße 
45888 Gelsenkirchen
Du bist mit dem Eintrag nicht einverstanden? Schreibe uns.