Der Phönix in Hörde

Ende 80iger Jahre

Mein Vater hat sein ganzes Leben auf diesem Werk gearbeitet…, es war also die Quelle, aus der meine Familie schöpfte.

Nachdem ich meine Kindheit in Schwerte verbracht hatte, bin ich 1987 selbst zurück nach Hörde gezogen, um dort im Josefs-Hospital meine Ausbildung zum Krankenpfleger zu absolvieren.

Das Werk hat den Ort dominiert, alles gruppierte sich um seine Anlagen und nahezu jeder stand in irgendeiner Weise mit ihm in Verbindung.

Wir selbst hatten damals viel Zeit im Cabaret Queue an der Hermanstr. verbracht. Das Lokal lag direkt gegenüber der Werksmauer und insbesondere an den kühlen und feuchten Herbst- und Winterabenden war dort alles in einen dichten Dunst gehüllt. Alles war erfüllt von den Geräuschen, den Gerüchen und den Anblicken dieses Werkes. Und wenn ich oft spät in der Nacht aus der Türe des Cabaret Queue’s schwankte, habe ich damals schon gedacht: Mensch, präge dir das alles ein, denn das hier wird irgendwann Geschichte sein und die, die es nicht selbst so gesehen haben, werden es nicht glauben, wie dicht, wie nah, wie unmittelbar das Leben hier mit dieser Industrie stattgefunden hat.

Ich muss schon sagen: Ich vermisse den Phönix und seine Besonderheit für Hörde sehr. Ich weiß aber auch, dass es meine Romantik ist und dass kein Mensch so ein Ungetüm mitten in seiner Lebenswelt braucht.

Eine Erinnerung von Stefan Waldburg

2 Bewertungen

  1. ????

    Hm… Ich hatte hier bereits einen Kommentar hinterlassen. Warum ist der nicht mehr da?

  2. Nirvana

    OK, mein kommenat hier drunter ist offensichtlich im www-Nirvana verschwunden, warum auch immer. Daher in aller Kürze:

    Schön beschrieben, Stefan!

Schreibe einen Kommentar zu Jens E. Gelbhaar Antworten abbrechen

44263 Dortmund
Du bist mit dem Eintrag nicht einverstanden? Schreibe uns.