Skyline

1970er Jahre bis heute

„Eine Skyline (englisch „Horizont“ oder „Silhouette“) ist die Teilansicht oder das Panorama, das eine Stadt mit ihren höchsten Bauwerken und Strukturen vor dem Horizont abzeichnet. Skylines haben einen Wiedererkennungswert für eine Stadt und prägen ihr Erscheinungsbild. Früher waren die Türme der Stadtbefestigungen und in Europa Kirchenbauten […] prägend für die Stadtsilhouette. Heutzutage gelten Wolkenkratzer und Fernsehtürme als bedeutender Bestandteil einer Skyline.“ (1)

Nicht Manhattan, nicht einmal „Mainhattan“ vergleichbar, ist die Skyline der Stadt doch ein Alleinstellungsmerkmal Essens unter den Revierstädten. Südwestlich und nordöstlich des Hauptbahnhof, ergänzt durch das Rathaus, erstreckt sich ein Ensemble von Bürohochhäusern, das ein Abbild von Baustilen von der Nachkriegsmoderne bis heute darstellt. Vorbild für das Postbank-Hochhaus, immerhin, war das New Yorker Lever House (2). Soviel zu Manhattan. Später wuchs die Skyline und wurde immer eindrucksvoller; die Häuser am Gildehofplatz, später der runde RWE-Turm und die Evonik-Bauten entstanden. Schon zu Beginn der Kohlenkrise entstand hier ein zweites Standbein für Essen als Büro- und Verwaltungsstadt.

Lange Zeit in den Siebzigern bin ich regelmäßig, später sporadisch von Südviertel die Huyssenallee entlang zum Hauptbahnhof oder in die Innenstadt gelaufen. In meiner Phantasie malte ich mir damals aus, dass man eine riesige Anti-AKW-Sonne auf die Seitenfront des RWE-Hauses an der Huyssenallee projizierte. Der Blick auf die Hochhauskulisse war und ist bis heute immer ein besonderes Highlight für mich.

In den letzten Jahren ist die Skyline bedroht. Das AEG-Haus von 1953 (hier ein Bild (3))  wurde bereits abgerissen und durch „The Grid“ (4) ersetzt, einen sechsstöckigen Bau mit wellenförmigen Grundriss, der dort fehl am Platze wirkt, weil er die strenge Linienführung durchbricht und die Architekturlinie nicht weiterentwickelt. Auch das Y-förmige RWE-Gebäude an der Huyssenallee 2 soll das Schicksal des AEG-Hauses teilen, der Abriss ist für 2020 geplant (5). Geplant ist auch dort kein neues Hochhaus – das wäre passend -, sondern ein Campus mit sieben- bis achtstöckiger Bebauung (hier ein Bild).

Ich fand das Y-Haus nie schön, aber es ist als Bestandteil der Skyline prägend für das Stadtbild und typisch für seine Entstehungszeit. Wenn überhaupt, sollte es in jedem Fall durch ein neues Hochhaus ersetzt werden. Der geplante Campus ist für meinen Geschmack architektonische Massenware, die man z.B. in Düsseldorf am laufenden Kilometer findet. Essen als Stadt würde verlieren.

Bilder:

  • Skyline im Essener Südviertel mit Blick von Osten
    (Von Wiki05 – Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6755225)
  • Blick vom Rathaus auf die Essener Skyline
    (© Peter Prengel, Stadt Essen)

 

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(1): de.wikipedia.org/wiki/Skyline
(2): https://de.wikipedia.org/wiki/Postbank-Hochhaus_(Essen)#Architektur
(3): http://www.guenter-pilger.de/abgerissen_4.htm
(4): https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6lbl_Kruse#Realisierte_Projekte_(Auswahl)
(5): WAZ Essen, https://www.waz.de/staedte/essen/rwe-tochter-innogy-baut-in-essen-neues-quartier-id211375611.html

 

 

Eine Erinnerung von Arne

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