Fußball im Ruhrgebiet

28. 01. 2017

Turnvater Jahn schon volksgesundheitlich dachte

und den Sport zu einer Volksbewegung machte.

Die Technik ihm hierbei hilfreich zur Seite stand,

rasch man verschiedene Sportgeräte erfand.

Vielfältige Geräte jetzt Einzug hielten,

Sportler nun mit luftgefüllten Bällen spielten.

Die Engländer schließlich den Fußball erfanden,

auch die Regeln sind auf der Insel entstanden.

Aber das Herz des Fußballs im Ruhrgebiet schlägt,

von Anfang an hat er hier die Massen bewegt,

die die komplizierten Regeln schnell kapierten

und sich mit dem „Fußball-Virus“ infizierten.

 

Im Revier lässt der Fußball keinen unberührt,

neunzig Minuten man Kampf und Leidenschaft spürt.

Seit Jahren kämpfen Dortmund und Schalke 04

ganz verbissen um die Vorherrschaft im Revier.

Auch der VfL Bochum wird bald aufsteigen

und seinen Konkurrenten die Zähne zeigen.

Trotz der Rivalität erkennen alle an,

dass Fußball ohne Fairplay nicht begeistern kann.

Auch in den unteren Fußballligen

wird mit großem Eifer gekickt um zu siegen.

Der Fußball im Ruhrgebiet Kultstatus genießt,

selbst wenn er seinen Fans oft die Laune vermiest.

Die vom Fußball ausgehende Emotion

ist für viele Ruhris Ersatzreligion.

 

Des Ruhrgebiet-Fußballs humorvolle Boten

sind eine Menge heiterer Anekdoten.

Zwei hiervon nicht an Anziehungskraft verlieren,

weil sie die Lachmuskeln kräftig strapazieren.

In Dortmund sich der Hund eines Ordners losriss

und in den Hintern eines Schalker Spielers biss.

Dieser sich in der glücklichen Lage befand,

dass er nur mit dem Hinterteil zum Hund hin stand.

Auch eine „Ente aus Holland“ Fußball spielte,

mit watscheligen Dribblings Tore erzielte.

Als die dann mit grammatisch sonderbarem Stil

dem Schiedsrichter verhohnepipelnd ins Wort fiel.

hatte dieser hierfür aber kein Einsehen

und die „Ente“ konnte bereits duschen gehen.

 

So bleiben nicht nur Siege und Meisterschaften

in den Köpfen der Fußballverrückten haften.

Auch heitere und seltene Randgeschehen

in ihrem Gedächtnis abrufbereit stehen.

Ihrem Verein sie immer treu ergeben sind,

erwarten, dass er möglichst jederzeit gewinnt.

Niederlagen häufig nicht mit Fassung tragen

und sich beim Fußballgott hierüber beklagen.

Für Fußballfans ist der Fußball daher nicht nur

Bestandteil der gesamten Ruhrgebietskultur,

sondern auch als eine Art Lebenselixier

stets die wichtigste Nebensache im Revier.

 

 

 

 

Eine Erinnerung von Werner 'Siepler

1 Kommentar

  1. Kicker über der Kohle finde ich Klasse

    Über den Revierfußball könnte ich „weitere“ Bücher schreiben, den seit den 1950er-Jahren – richtig 1950ern“ – bin ich hautnah dabei. Naja, nicht immer, aber meist. Zunächst bei BV Osterfeld, später Westfalia Herne und SV Sodingen, später Schalke und andere Bundesligisten. Zwischendurch sogar mal WM-Luft geschnuppert. Im Laufe meines langen Berufslebens hatte ich schon so manche Fußballgröße vor der Linse: Beckenbauer, Müller, den Bomber, Overrath, Libuda, Tilkowski und und.. Heute fahre ich manchmal mit Schwager und Neffe in die umliegenden schönen Arenen und schauen uns Spiele von S04 und BVB an. Wir stellen aber fest: Mit dem Spielbetrieb von einst, hat das heute nichts mehr zu tun. Früher wohnte der Mittelstürmer oder Torhüter noch umme Ecke, stand auch schon mal anne Theke inne Stammkneipe. Heute undenkbar. Die gute alte Fußballzeit, mit echten Reviertypen ist wohl vorbei. Oder doch nicht ? Früher sagten wir: Das sind Kicker über der Kohle. Heute laufen sie für richtig Kohle. Liegt wohl an der Zeit, wo einst ruhmreiche Vereine wie Herten, Herne, Horst, Essen. Lünen und Bottrop irgendwie versuchen über die Runden zu kommen. Ums mit Ente Lippens zu sagen: „Ich danke sie.“

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